4 Gründe, warum Babys öfter barfuß sein dürfen

4 Gründe, warum Babys öfter barfuß sein dürfen

Seit einigen Tagen sitze ich in meinem Wohnzimmer und stricke neue Babylegwarmers. Das sind Stulpen, die ich in meinen Pikler-SpielRäumen zum Ausborgen zur Verfügung stelle, damit die Kinder beim Spielen barfuß sein können.

Vielleicht kennst du das ja auch, dass dein Baby sich ständig die Söckchen runterstrampelt oder dein Kleinkind sich dazu entscheidet, lieber keine Socken oder Hausschuhe zu tragen?

In diesem Artikel erzähle ich dir, warum es wichtig ist, die Füße deines Babys ruhig öfter mal nackt sein zu lassen – und was du tun kannst, damit die Beine schön warm bleiben.

1) Barfuß unterstützt die Körperwahrnehmung deines Babys

Babys beginnen bereits früh, ihre eigenen Füße zu erkunden. Im Alter von ca. einem halben Jahr haben fast alle Babys ihre Füße entdeckt, strecken sie in die Höhe und erforschen sie mit ihren Händen und ihrem Mund. Das uneingeschränkte Kennenlernen des eigenen Körpers unterstützt ein natürliches Körperbewusstsein und infolgedessen das SELBST-Bewusstsein.

Den eigenen Körper zu entdecken und mit Händen und Mund zu erkunden ist ein wichtiger Schritt in der Spiel-und Bewegungsentwicklung eines Babys

2) Barfuß schult den Tastsinn deines Babys

Babys setzen beim Spielen und Bewegen ihre Füße und Zehen zum Ertasten des Untergrundes und möglicher Spielsachen in der Nähe ein. Der Tastsinn an den Füßen funktioniert genauso gut wie an den Händen.

Die unterschiedliche Beschaffenheit der Materialien und Untergründe im SpielRaum trägt zu vielfältigen Erfahrungen bei. Babys be-greifen die Welt eben nicht nur mit den Händen. sondern auch mit ihren Füßen.

3) Barfuß unterstützt die freie Bewegungsentwicklung deines Babys

Wenn du deinem Baby eine freie Bewegungsentwicklung ermöglichst, kannst du vielleicht beobachten, dass es seine Zehen zum Abstoßen und Wegdrücken einsetzt, um sich so um die eigene Achse zu drehen oder vorwärts zu schieben. Wenn die Füße nackt sind, können die Zehen müheloser gespreizt, gestreckt und gebeugt werden. Die dadurch erhöhte Mobilität ermöglicht dem Kind das selbstständige Erreichen von Spielsachen und das wiederum erhöht seine allgemeine Zufriedenheit.

Hannah kann mit ihren nackten Füßen die nächste Sprosse am Dreieck gut ertasten.

4) Barfuß sorgt für mehr Sicherheit

Nackte Füßchen kleben meist besser und sind somit rutschfester. Im SpielRaum gehen Kinder gerne die schrägen Ebenen auf und ab oder versuchen auch, die Rutsche hinaufzugehen. Gerade wenn es um die Sicherheit geht, kommen wir nicht drumherum, über das barfuß Sein nachzudenken. Keine Anti-Rutschsocken oder Schuhe haften besser an einer rutschigen schrägen Ebene, als nackte Füße!

Das alles ist nicht möglich, wenn wir unseren Kindern ständig Socken anziehen. Stell dir vor, du hättest ständig Handschuhe an. Das würde dich ordentlich einschränken, oder?

So bleiben nackte Babyfüße warm

Ich kenne und verstehe jedoch die Sorge, dass die Füße zu kalt werden und das Kind dadurch auskühlt. Pulswärmer aus Wolle oder Jersey halten die Beine warm, während die Füße und Zehen genügend Bewegungsfreiheit genießen.

Ich stricke die Babylegwarmers aus 4fädiger Sockenwolle. Dafür schlage ich im Fadenspiel 40 – 44 Maschen an, je nach Größe der Kinder und stricke 10-12 cm hoch. Ich verwende abwechselnd glatte und verkehrte Maschen, damit die Stulpen schön dehnbar sind.

Wenn die Pulswärmer dazu neigen, runter zu rutschen, kannst du sie einmal umschlagen, damit sie fester halten.

Mittlerweile kannst du natürlich Pulswärmer auch günstig kaufen und musst nicht selbst zu Nadel und Garn greifen. Oder vielleicht findest du ja jemanden in deiner Nähe und Bekanntschaft, dem das Stricken genauso viel Spaß macht wie mir?

Hilfe, mein Baby verweigert die Bauchlage!

Hilfe, mein Baby verweigert die Bauchlage!

Dieser Hilferuf erreicht mich per Mail. Julia, Mama eines zwei Monate alten Säuglings, macht sich Sorgen, weil ihr Sohn Nils zu weinen beginnt, sobald sie ihn auf den Bauch legt.

Ich vereinbare mit Julia ein Telefongespräch, um Näheres über ihr Problem zu erfahren. Sie erklärt mir, dass ihr Kinderarzt meint, sie solle den Säugling so oft wie möglich auf den Bauch legen, damit er seine Nackenmuskulatur stärken kann und später in der Lage ist zu krabbeln und sich aufzusetzen. Warum Julias Sorgen unbegründet sind und die frühe Bauchlage so gerne empfohlen wird, erzähle ich dir in diesem Artikel.

Warum fühlt sich mein Baby in der Bauchlage unwohl?

Es gibt mehrere Gründe, warum sich Julias Baby in der Bauchlage unwohl fühlt. Nils kann sein Köpfchen noch nicht lange genug hochhalten. Er legt seinen Kopf nach kurzer Zeit auf dem Boden ab, was bedeutet, dass er wenig sehen kann. Möglicherweise ist seine Atmung etwas eingeschränkt. Wenn er den Kopf erneut hebt, strengt ihn das sehr an. Eine Überanstrengung der Nackenmuskulatur kann Schmerzen und Verspannungen verursachen. Hinzu kommt, dass Nils in der Bauchlage in seiner Bewegung eingeschränkt ist. Er kann seine Arme und Beine nicht bewegen, was zu seinem Unwohlsein beitragen kann.

Nachdem Julia einen kleinen Einblick ins Nils` mögliche Notlage gewonnen hat, bitte ich sie, ihn in den nächsten Tagen auf dem Rücken liegend zu beobachten.

Folgende Fragen gebe ich Julia mit:

Wie lange liegt er zufrieden in der Rückenlage?

Wie bewegt er seine Gliedmaßen in der Rückenlage?

Wie bewegt er seinen Kopf in der Rückenlage?

Wie bewegt er seine Hüfte?

Wohin wandert sein Blick bzw. seine Aufmerksamkeit, wenn er am Rücken liegt?

Nach einer Woche treffen wir einander wieder zu einem Telefongespräch. Julia erzählt, dass Nils für 10-15 Minuten gestillt und gewickelt sehr zufrieden in der Rückenlage ist. Er strampelt mit seinen Füßen, bewegt seine Arme und blickt neugierig in die Gegend. Er rollt seinen Kopf von einer Seite zur anderen und genießt den Anblick seiner Hände, wenn sie zufällig in sein Sichtfeld geraten. Hin und wieder beobachtet Julia, dass er sie vor seinen Augen stoppt und dann staunend seine Faust betrachtet. Seine Hüfte liegt nicht starr am Boden, sondern dreht sich mal zur einen, mal zur anderen Seite. Er hebt den Popo hoch, indem er sich mit den Füßen am Boden abstößt.

Wird sich mein Baby von selber auf den Bauch drehen?

Wenn Nils seine Hüfte, Arme und Beine uneingeschränkt bewegen kann, wird er sich schließlich auf beide Seiten drehen. Indem er sich so am Boden wälzt, macht er genau das, was Zweck der frühen Bauchlage ist. Er stärkt seine Rückenmuskulatur, öffnet und dreht die Hüfte und unterstützt dazu die Entwicklung seines Gleichgewichtssinnes.

Nils wird sich also früher oder später auf die Seite drehen und schließlich auf dem Bauch landen. Das ist der richtige Zeitpunkt für sein Abenteuer, denn nun hat er seine Muskulatur ausreichend trainiert, um sein Köpfchen zu heben und seine neue Position zu bestaunen. Möglicherweise erschrickt er wegen seiner neuen Position und beginnt zu weinen. Dann kann Julia ihn zurück auf den Rücken drehen und ihm erzählen, was gerade mit ihm passiert ist. Nils wird sich immer wieder auf den Bauch drehen, bis er diese Bewegung perfektioniert hat und lernt, sich selbst wieder zurück auf den Rücken zu drehen.

Wie kann ich mein Baby in seiner Bewegungsentwicklung unterstützen?

Um Nils in seiner Bewegungsentwicklung zu unterstützen, kann Julia darauf achten, dass

  • er nicht einengende Kleidung trägt
  • er genügend Platz für seine Drehbewegungen hat
  • er auf einer nicht zu weichen Unterlage liegt
  • seine Bedürfnisse vor dem Spielen gestillt wurden
  • sie beim Spielen in seiner Nähe ist
  • sie eine kleine Anzahl an interessanten Spielsachen rund um seinen Körper platziert

Noch mehr Tipps, wie du dein Baby in seiner freien Bewegungsentwicklung unterstützen kannst, findest du im E-Book „Mein erstes Lebensjahr“!

Mein Baby hat sich auf den Bauch gedreht!

Julia schreibt in einem Email, als Nils 17 Wochen alt ist:

Liebe Daniela,

Ich wollte dir erzählen, dass Nils sich vor 3 Tagen zum ersten Mal auf den Bauch gedreht hat. Er hat sich den rechten Arm dabei eingeklemmt, konnte ihn aber schon nach kurzer Zeit selbst befreien. Er hat lange den Kopf gehoben und geschaut. Ich glaube, er war wirklich erstaunt, was ihm passiert ist. Ich habe ihn in den letzten Tagen ungefähr 30 Mal schon auf den Rücken zurückgedreht, weil er dann zu quengeln begonnen hat.

Julia mit Nils

Als Julia zwei Monate später mit Nils in den SpielRaum kommt, bewegt er sich geschmeidig auf dem Holzboden. Er rollt vom Rücken auf den Bauch, stützt sich auf die Arme und dreht sich um die eigene Achse. Wenn er ein Spielzeug ergreift, dreht er sich damit auf den Rücken und erkundet es. Nach einiger Zeit legt er es weg und dreht sich wieder auf den Bauch. Er sucht sich etwas Neues und das Spiel beginnt von vorne. Nils entscheidet selbst, welche Lage er einnimmt. Er kann damit auf seine körperliche Verfassung reagieren. Ist ihm die Bauchlage zu anstrengend geworden, kann er sich zurück auf den Rücken drehen und entspannen. Möchte er ein Spielzeug ergreifen, das etwas weiter weg ist, setzt er die Drehbewegungen gezielt dafür ein, um näher heran zu kommen. Zum Erkunden eines Gegenstandes eignet sich die Rückenlage, weil er hier Arme und Beine frei bewegen kann.

Warum die frühe Bauchlage gerne empfohlen wird, ein Training aber nicht nötig ist

1) Training der Muskulatur

Das oben genannte Beispiel zeigt wie auch die Erfahrungen Piklers, die sie in ihrem Buch „Lasst mir Zeit“ dokumentiert hat, dass jedes gesunde Kind selbst die Bauchlage einnimmt, wenn es genügend Sicherheit und Erfahrungen in der Rückenlage gesammelt hat. Dann ist das Baby auch in der Lage, seine Position selbständig je nach Bedürfnis zu verändern. Es wird immer wieder zwischen Bauch- und Rückenlage wechseln und so seine Muskulatur unabhängig vom Erwachsenen trainieren, um für seine weiteren Schritte gewappnet zu sein.

2) Die Bewegungsentwicklung verläuft schneller

Meines Wissens nach gibt es keine Studien, die diese Behauptung belegen. Viel mehr stelle ich mir hier die Frage, wie wichtig es ist, möglichst schnell Krabbeln und letztendlich Gehen zu lernen. Welchen Vorteil hat eine schnelle Bewegungsentwicklung?

Es wäre ein bequemer Vorteil für die Eltern, wenn das Kind möglichst früh sitzen und stehen kann, damit es beim Tisch sitzen oder einfach hingestellt werden kann. Einen Vorteil für das Kind sehe ich hier nicht. Ein Baby, das sich aus der Rückenlage frei bewegen kann, wird unzählige Bewegungen ausführen, die seinen Körper geschmeidig und stark machen. Diese vielen einzelnen Zwischenschritte tragen zur Stabilität und Beweglichkeit bei.

3) Vorbeugung der Deformierung des Hinterkopfes

Ariane Cavalier ging dieser Frage nach und bestätigte damit Emmi Piklers Forschung: Nur 13% der Babys, die sich ungehindert und frei bewegen durften, wiesen nach 4 Monaten eine Verflachung des Hinterkopfes auf. In der Gruppe der Babys, deren Eltern nicht über die freie Bewegungsentwicklung aufgeklärt wurden, waren es 33%. Mehr dazu erfährst du in dieser Studie.

Freie Bewegungsentwicklung ist eine Entscheidung für dein Baby

Deinem Baby eine freie Bewegungsentwicklung zu ermöglichen, ist eine Haltung, die schon ein bisschen Mut und jede Menge Vertrauen in die menschlichen Entwicklungsprozesse verlangt. Aber vielleicht magst du, wie Julia, dein Baby auch nicht in eine ihm unangenehme Lage bringen, damit es möglichst früh etwas lernt, was es ein wenig später sowieso von selbst lernen wird. Um dir deine Entscheidung zu erleichtern, habe ich hier 5 Gründe aufgeschrieben, warum eine freie Bewegungsentwicklung für dein Baby sinnvoll ist.

Du möchtest noch mehr über die freie Bewegungsentwicklung erfahren oder hast Fragen zur Entwicklung deines Babys? Dann lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein!

Was ist die Pikler-Pädagogik?

Was ist die Pikler-Pädagogik?

Die Beobachtungen und Erkenntnisse Emmi Piklers haben in den letzten Jahren in vielen Krippeneinrichtungen Einzug gehalten hat. In Form von Pikler®-SpielRäumen wird Piklers Haltung dem Kind gegenüber von langjährig ausgebildeten PädagogInnen in Familien getragen. Das Interesse an dem pädagogischen Ansatz ist erst in den letzten 30 Jahren stark gestiegen, obwohl Pikler selbst bereits vor dem ersten Weltkrieg ihre ersten Erkenntnisse und Beobachtungen dokumentierte.

Die Pikler-Pädagogik ist keine bestimmte Methode oder Vorgehensweise. Vielmehr lehrt sie uns, eine Haltung einzunehmen, mit der wir das Kind als autonomen und kooperativen Partner wahrnehmen und uns gleichzeitig unserer Führungsverantwortung bewusst sind. Diese Haltung setzt das Wissen um die kindliche Entwicklung und deren Bedürfnisse voraus.

„Wir wollen keine Richtung vorgeben, sondern einen anderen Blick auf das Kind zeigen. Es geht darum, was es bedeutet, respektvoll mit dem Kind umzugehen, ihm Raum für seine Selbstständigkeit zu geben.(…) Und gleichzeitig wird es in die Ordnung und die Regeln seiner Umgebung eingeführt.(…) Der Erwachsene muss das Kind in seinem eigenen Rhythmus, mit seinen Initiativen respektieren und begleiten und in gleicher Weise dafür sorgen, dass es sich in die Gemeinschaft einfügen kann.

(Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)

Die Grundpfeiler der Pikler-Pädagogik

1) Beziehungsvolle Pflege

Die täglich oftmals wiederkehrenden Situationen wie Wickeln, Füttern, Aus-und Anziehen oder Baden werden zum Beziehungsangebot. In der Pflege wird dem Säugling/Kleinkind Geborgenheit und Zutrauen vermittelt, indem der Erwachsene langsam handelt, seine Tätigkeiten ankündigt und dem Kind die Möglichkeit zur Kooperation, zum Mitmachen gibt. Das Kind erlebt seine soziale Kompetenz und eine sichere Bindung zum Erwachsenen. Dadurch entsteht emotionale Sicherheit, die als Grundlage für selbstständige Erkundungen und Tätigkeiten gilt.

„Behandeln wir Kinder nie mechanisch. Behandeln wir es nie wie einen leblosen Gegenstand, wie klein es auch sein mag. Nehmen wir Rücksicht!“
Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)

2) Freie Bewegungsentwicklung

Jedes gesunde Kind besitzt von Natur aus die Fähigkeit, seine motorischen Fertigkeiten selbst zu entwickeln. Um vom Liegen ins Stehen und letztlich zum Gehen zu kommen, braucht es keine Animation oder ein Training, jedoch eine dem Entwicklungsalter des Kindes angepasste vorbereitete Umgebung. Der Erwachsene stellt sicheres und anregendes Material zur Entfaltung bereit und begegnet dem Kind mit Vertrauen in seine Fähigkeiten und echtem Interesse an seinem Tun.

„Der Säugling lernt im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen.“
Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)

3) Freies Spiel

Von Geburt an ist der Säugling interessiert an sich und seiner Umwelt. Die freie Aktivität ermöglicht eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit den äußeren Gegebenheiten. Das Kind entscheidet, womit und wie lange es sich beschäftigen möchte, denn die Art und Weise dieser Beschäftigung hängt vom jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes ab. Damit ein Kind selbstständig aktiv sein kann, benötigt es einen sicheren, ruhigen Ort, geeignetes Spielmaterial und die Bereitschaft des begleitenden Erwachsenen, einen sicheren Hafen zu bieten und Anteil an seinen Erfahrungen zu zeigen.

„Er lernt sich selbstständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt die Freude und die Zufriedenheit kennen, die der Erfolg – das Resultat seiner geduldigen, selbstständigen Ausdauer für ihn bedeutet.“
Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)

Beobachtung und Reflexion statt Dogmatismus

In der Pikler-Arbeit geht es nicht darum, zwischen gut und schlecht oder falsch und richtig zu entscheiden. Die pädagogische Arbeit beinhaltet Selbstreflexion und Situationsanalysen, sowie Anregungen zur vorbereiteten Umgebung und den Transport entwicklungspsychologischer Gegebenheiten. Ziel der Pikler-Pädagogik ist es, das Kind und seine Bedürfnisse zu verstehen und darauf liebevoll auf Augenhöhe zu reagieren.

„Aber nicht alles ist vorgeschrieben. In unseren Krippengruppen wird in vielem unterschiedlich gehandelt. Wir besprechen aber die Situationen und Abläufe, dann beobachten und kontrollieren wir die Umsetzung und tauschen wieder unsere Beobachtungen aus. Das ist eine fortwährende kreative Arbeit.“

Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)
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