Die Holzscheiben in meinem Pikler-SpielRaum sind ein beliebtes Spielmaterial fĂŒr meine kleinen GĂ€ste. Schon Babys lieben sie. Sie drehen die Scheiben in ihren HĂ€nden, klopfen damit auf den Boden oder kosten ihren Holzgeschmack. Die Kinder ab ca. anderthalb Jahren verwenden sie als Untersetzer, zum Bauen oder lassen sie die Rutsche hinunterpurzeln. Nicht selten werden sie zu Musikinstrumenten und ja, auch als Handy wurden sie bereits benutzt.
Auch im Kindergarten sind die Astscheiben noch gefragt. Sie werden zu StraĂen gelegt oder zu einzigartigen Kunstwerken verbaut. Einfache Holzscheiben sind ein dankbarer und jahrelanger Begleiter fĂŒr dein Kind. Und wenn sie tatsĂ€chlich nicht mehr gebraucht werden, kannst du sie verheizen oder zu dekorativen Zwecken nĂŒtzen.
HĂ€ufig werde ich von Eltern gefragt, woher ich diese Scheiben habe. Ganz ehrlich – ich hab sie selbst gemacht. Die einfachsten Holzbausteine der Welt sind nachhaltig, ungiftig und absolut kostenlos.
Welches Holz kann ich fĂŒr die Astscheiben benutzen?
Im Grunde eignet sich fast jedes Baumholz. Wichtig ist, dass es ungiftig ist. Vermeide also unbedingt das Holz der Robinie (Scheinakazie) und der Eibe. Viele GartenstrÀucher sind stark toxisch. Dazu gehört Wacholder, Thujen und Koniferen, Goldregen und Efeu, sowie Buchsbaum.
Auch stark harzendes Holz solltest zu vermeiden (NadelbĂ€ume). Achte auch darauf, dass die Rinde nicht zu stark absplittert. Ich persönlich habe Ăste der Haselnuss verwendet. Die Rinde der Birke lĂ€sst sich meist gut schĂ€len, aber auch die Ăste diverser ObstbĂ€ume (Holunder) ist fĂŒr die Herstellung der Astscheiben gut geeignet. Holzscheiben werden auch im Internet zu Dekozwecken feilgeboten. Falls du also nicht selbst an einem Baum sĂ€gen willst, der Suchmaschinenriese weiĂ bestimmt, wo du welche herbekommen kannst đ
Astscheiben als Spielzeug – welche GröĂe ist geeignet?
Wenn du die Astscheiben bereits deinem Baby zum Spielen anbieten möchtest, sollte der Durchmesser weder zu klein, noch zu groĂ sein. Ein Durchmesser von mindestens 4 cm sorgt dafĂŒr, dass dein Baby das Teil nicht verschlucken kann. Die Holzscheiben, die ich im SpielRaum verwende, haben einen Durchmesser von 5 bis 8 cm. SĂ€ge die Ăste gerne in unterschiedlicher Dicke von ein bis drei Zentimeter ab.
Astscheiben, die einen kleineren Durchmesser haben, können hervorragend zum Bauen verwendet werden. Im Kindergarten benutzen die Kinder gerne Astscheiben in verschiedenen GröĂen und Dicken.
Je gröĂer dein Kind ist, desto gröĂer und dicker (und somit schwerer) können auch die Bausteine sein.
Bausteine aus Holz selber machen
Ich habe die Ăste der Haselnuss mit einer einfachen JapansĂ€ge bearbeitet. In meiner Garage steht mittlerweile eine KappsĂ€ge, die mir das SĂ€gen beim nĂ€chsten Mal mit Sicherheit erleichtert.
FĂŒr Babys und Kleinkinder musst du die Rinde der Astscheiben mit einem Schleifpapier glatt schleifen. Verwende dafĂŒr ein Schleifpapier der Körnung 100 – 120. AnschlieĂend erfolgt der Feinschliff mit der Körnung 180 – 200. Wichtig ist, dass sich die Rinde nicht vom Holz lösen kann, um ein Verschlucken zu verhindern.
Die Rinde sollte so geschliffen werden, dass sich keine Kleinteile lösen.
Zum Spielen ist es nicht nötig, die Scheiben extra zu behandeln. Vor allem, wenn die Astscheiben als Babyspielzeug verwendet werden, sollten sie ihre NatĂŒrlichkeit behalten, da vor allem sehr junge Kinder die Scheiben in den Mund nehmen und daran lutschen. NatĂŒrlich kannst du sie auch mit einem natĂŒrlichen Ăl (Lein- Oliven- oder Walnussöl) behandeln.
Spielideen mit Astscheiben
Die Astscheiben sind vor allem fĂŒr Babys geeignet, die bereits mobil sind. Zumindest sollte sich dein Baby sicher auf den Bauch und wieder zurĂŒck drehen können. Falls es sich also auf eine harte Holzscheibe dreht, sollte es sich selbstĂ€ndig aus dieser unangenehmen Situation wieder befreien können.
Scheiben, die einen geringeren Durchmesser als 4 cm haben, kannst du durchbohren und anschlieĂend auf ein Lederband fĂ€deln. Dieses kannst du an den Enden verknoten oder auch zu einem Ring verknoten. Ein einfaches Spielzeug, das als Rassel, Armband oder zum Nachziehen verwendet werden kann. (Foto folgt!)
Die Holzscheiben werden am besten in passenden Körben fĂŒr das freie Spiel angeboten. So kann das Kind selbst entscheiden, ob es damit bauen möchte, sie von A nach B transportieren will oder die Scheiben lieber fĂŒr das Rollenspiel benutzt.
Es gibt keinerlei AlterseinschrĂ€nkung fĂŒr dieses Spielzeug. Allerdings wird es fĂŒr Ă€ltere Kinder interessanter, wenn so viele unterschiedliche Holzscheiben wie möglich vorhanden sind. Sie können sich in GröĂe, Dicke und Holzart (somit auch in der FĂ€rbung) unterscheiden. Denn dann wird der BauspaĂ noch gröĂer und die Möglichkeiten vielfĂ€ltiger.
Turm aus Astscheiben und SchĂŒsselnAstscheiben abpinseln und bĂŒrstenEine StraĂe aus Holzsheiben
Viel SpaĂ beim SĂ€gen, Schleifen und Bauen!
Du möchtest noch mehr Ideen fĂŒr Spielmaterial fĂŒr dein Baby und Kleinkind?
Wenn es schneit und frischer Schnee im Garten liegt, wollen Kinder einfach raus. Der weiche Schnee lĂ€dt ein zum Toben und Kugeln. Das erste, was uns dabei einfĂ€llt sind die Erinnerungen aus unserer eigenen Kindheit. Vermutlich hast du auch schon unzĂ€hlige SchneemĂ€nner gebaut und Schneeballschlachten gewonnen. Und natĂŒrlich bist du mit deinem Bob oder deinem Schlitten auch tausendmal den Sauseberg hinabgefahren. Vielleicht findest du hier noch mehr Ideen, die du im und mit Schnee machen kannst.
1) BarfuĂ gehen im Schnee
Wir laufen gerne barfuĂ im Schnee. Kneippen im Winter. Das BarfuĂlaufen im Schnee hat einen wunderbar gesunden Effekt. Es fördert die Durchblutung und stĂ€rkt die AbwehrkrĂ€fte. Die verbreitete Annahme, dass danach die FĂŒĂe kalt bleiben, kann ich nicht bestĂ€tigen. Die FĂŒĂe bleiben nach dem Schneetreten den ganzen Tag warm und danach fĂŒhlst du dich frisch und munter.
Kinder lieben diese Experimente. Sie fördern die sinnliche Wahrnehmung und unterstĂŒtzen die Selbstwahrnehmung. Wann ist mir warm oder kalt?
Wer also mag, darf gerne eine Runde im Schnee laufen, bis die FĂŒĂe rot sind. SpĂ€testens, wenn die FĂŒĂe vor KĂ€lte schmerzen, steigen auch die Kinder wieder freiwillig in ihre warmen Socken und Schuhe. Also keine Sorge, sondern einfach mal ausprobieren!
2) Malen im Schnee
Sobald auf einem Auto oder dem Terrassentisch eine Schneeschicht liegt, wird darauf gemalt. Da entstehen schnell kleine MĂ€nnchen oder Herzchen im Schnee. Das Malen im Schnee ist schon fĂŒr sehr kleine Kinder geeignet. DafĂŒr braucht es gar nicht viel und alles, was dabei herauskommt ist lustig und schön.
Du kannst aber auch mit bunten Farben direkt im Schnee malen. Die dazu benötigten Dinge sind schnell vorbereitet und befinden sich vermutlich auch in deinem Haushalt!
Das kannst du zum Malen im Schnee benutzen:
Lebensmittelfarbe
Eierfarbe
Wasserfarben
Fingerfarben
Spritzen
SprĂŒhflaschen
Pinseln
Hier habe ich Lebensmittelfarbe in SchĂŒsseln und SprĂŒhfarben zur VerfĂŒgung gestellt
Schneekunst mit der SprĂŒhflasche
Schneekunst aus der Spritze
3) Bauen mit Schnee
Das kennst du bestimmt noch aus deiner Kindheit. Denn auch du hast bestimmt schon einmal einen Schneemann gebaut, oder? Der Schneemann ist natĂŒrlich ein super Highlight, aber was kannst du noch alles aus Schnee bauen?
Baut doch mal eine ganze Schneefamilie. Dann steht der Schneemann auch nicht so ganz alleine im Garten, sondern hat an seiner Seite noch eine coole Frau und jede Menge sĂŒĂe Kinder.
Ein Iglu bauen. Wenn der Schnee schon ein bisschen Ă€lter ist, kannst du damit ein wunderbares Iglu bauen. Such dir dafĂŒr eine Box, in der du den Schnee zu Blöcken formen kannst. Eine schöne Bauanleitung findest du hier.
Mit SandkĂŒbeln und Förmchen können Kinder nicht nur Schneekuchen backen, sondern auch verschiedene Schneeskulpturen bauen.
Eine Schneeburg als RĂŒckzugsort fĂŒr eine Schneeballschlacht.
4) Spuren im Schnee
Begib dich mit deinem Kind auf Spurensuche im Schnee.
Tierspuren suchen: War das die Katze oder der Hund? Vielleicht findet ihr sogar Spuren im Wald, die ihr noch nie gesehen habt?
Spuren selbst hinterlassen: Könnt ihr die Spuren der Tiere nachmachen? Daraus kann auch ein Ratespiel entstehen. Wessen Schuhe waren das?
Fahrzeugspuren erraten: Traktoren hinterlassen andere Spuren wie Autos. Und Fahrradspuren sind schmaler als Motorradspuren.
In den Spuren des anderen wandern: Kinder können in die Spuren ihrer Eltern steigen und umgekehrt. Kannst du so groĂe Schritte machen wie Papa?
Kannst du solche Traktorspuren mit deinen FĂŒĂen nachmachen?
Viel SpaĂ!
Hier gehtÂŽs zu den dazu passenden Wintergeschichten:
âSchau mal, Felix, es hat geschneit!â Es ist frĂŒh am Morgen, als Anna Felix wachrĂŒttelt.
âDas musst du dir unbedingt ansehen, ich lauf gleich mal runter. Komm schon, du SchlafmĂŒtze!â
Felix schaut verschlafen aus dem Fenster. Eine dicke Schneeschicht hat sich in der Nacht ĂŒber den Garten gelegt. Die Ăste der BĂ€ume biegen sich genauso weit hinunter, wie im Herbst, wenn die vielen Ăpfel drauf hĂ€ngen. Felix kann auf der Schneedecke die Spuren von Leo erkennen. Der Hund hat seine Morgenrunde im Garten also schon gedreht.
âKomm schon raus, das ist lustig!â ruft Anna. Sie lĂ€uft im Pyjama durch den Garten.
„He, du hast ja gar keine Schuhe an!“
„Brauch ich nicht. Das geht auch so. Die zieh ich erst an, wenn mir so richtig kalt ist!“ Kichernd lĂ€uft Anna noch eine Runde durch den Schnee und hinterlĂ€sst lustige FuĂspuren.
Es fĂ€llt Felix schwer, sich zu entscheiden. Einerseits sieht das wirklich lustig aus, aber andererseits ist ihm jetzt schon ein bisschen kalt. Immerhin ist ja Winter und da drauĂen liegt Schnee.
âNein, barfuĂ im Schnee, das ist ja wirklich verrĂŒcktâ denkt er.
Er schnappt sich seine Winterstiefel und steigt mit einem Fuà hinein. Aber ihm fÀllt ein, dass er ja erst noch seinen Schianzug anziehen muss, bevor er in die Stiefel steigt.
Mit viel MĂŒhe steigt er in seinen dicken Schianzug, dann in seine Stiefel. Er setzt noch seine Haube auf und streift seinen Halsschlauch ĂŒber. âMama! Du musst mir meine Handschuhe anziehen!â ruft er laut.
Als die Mama die Stiegen herunterkommt, sieht sie verschlafen aus. âBrrrr, da ist es aber kalt.â Mama schlieĂt erst die EingangstĂŒre, dann sieht sie Felix an: âDu gehst also schon raus in den Garten?â
âJa, die Anna ist schon ganz lange drauĂen!â
Mama zieht Felix die Handschuhe an und öffnet wieder die EingangstĂŒre. Da sieht sie Anna, die immer noch barfuĂ im Pyjama durch den Garten hĂŒpft. Sie schĂŒttelt den Kopf und schlingt ihre Arme um ihren Oberkörper: âAnna, wenn ich dir zuschaue, wird mir schon kalt!â
âAber mir ist gar nicht kalt!â Anna lacht und macht jetzt sogar einen Purzelbaum im Schnee.
âAber dein Pyjama ist schon ganz nass und deine Haare!â – âEgal Mama, bringst du mir meine ZahnbĂŒrste? Ich will heute im Schnee meine ZĂ€hne putzen.â
Mama seufzt und holt die beiden ZahnbĂŒrsten und die Zahnpasta aus dem Badezimmer. Sie steckt alles in ein Glas und reicht es den Kindern bei der EingangstĂŒre hinaus.
âIch werde euch mal warmes FrĂŒhstĂŒck machen.â
âFelix, wir putzen heute unsere ZĂ€hne mit Schnee.â Anna reicht Felix die ZahnbĂŒrste.
Felix ist gerade dabei, Spuren im Schnee zu machen. âĂberall mĂŒssen Spuren sein. Auch da hinten, in allen Ecken.â
Anna hört nicht auf Felix. Sie nimmt ihre ZahnbĂŒrste in die Hand, taucht sie in den weichen Schnee und kleckst dann eine kleine Kugel rosa Zahnpasta drauf. Bevor sie beginnt, ihre ZĂ€hne zu putzen, nimmt sie noch ein bisschen Schnee in die Hand und steckt ihn in den Mund.
âHmm, lecker. Felix, das musst du ausprobieren! Schnee mit Zahnpasta!â Beim ZĂ€hneputzen fĂŒllt sich Annas Mund mit Schaum, den sie einfach in den Schnee spuckt. Rosa Schaum auf weiĂem Schnee.
âFelix! Schau mal, was ich gemacht habe! Ich hab einen rosa Erdbeerstern gespuckt!â
Das muss sich Felix ansehen. Einen rosa Erdbeerstern? TatsÀchlich. Neben Anna sieht er einen rosa Fleck, der aussieht, wie ein Stern. In einem wunderbaren und leckeren Erdbeerrosa.
âIch will auch!â Also beginnt auch Felix, seine ZahnbĂŒrste in den Schnee zu tauchen. Anna kleckst ihm auch eine Kugel Zahnpasta drauf. Nach dem Putzen spuckt Felix seinen Schaum in den Schnee.
âOh, das ist ein Herz!â ruft Anna. Beide Kinder lachen.
âFrĂŒhstĂŒck ist fertig!â ruft Mama. âUnd Anna, ich will jetzt wirklich, dass du reinkommst, du bist pitsche-patsche-nass!â
Anna ĂŒberlegt. Ja, schön langsam kann sie die KĂ€lte auch spĂŒren. Vor allem in den FĂŒĂen, denn die stehen ja immer noch im Schnee.
Die Kinder laufen zurĂŒck ins Haus. Mama trocknet Anna die Haare mit einem dicken Handtuch ab, hĂ€ngt den nassen Pyjama ĂŒber den Kachelofen und wickelt Anna in eine warme Decke.
âMama, ich muss nach dem FrĂŒhstĂŒck unbedingt noch einmal ZĂ€hne putzen. DrauĂen, mit dem Schnee.â sagt Felix.
Mama wundert sich. âDas ist ja was ganz was Neues. Du putzt doch sonst nicht gerne deine ZĂ€hne. Wieso dann heute gleich doppelt?â
âWeil ich mag noch einmal in den Schnee spucken. Mein Zahnpastaherz schaut so schön aus.â
âZahnpastaherz?â
âMama, Felix und ich haben die Zahnpasta nach dem Putzen in den Schnee gespuckt. Ich habÂŽ einen Stern gespuckt.â Anna kichert und Felix muss auch lachen.
âAlso ihr könnt gerne nochmal ZĂ€hne putzen. Da hab ich gar nichts dagegen. Aber ich mag nicht, dass ihr die ganze Zahnpasta im Schnee verspuckt.â
âAber der bunte Schnee schaut so schön aus. Ich will noch mehr bunten Schnee haben.â Felix verzieht den Mundwinkel und schaut Mama hoffnungsvoll an.
âOkay, wenn du bunten Schnee machen willst, dann habÂŽ ich eine andere Idee. Wie wĂ€re es, wenn ich euch ein paar SchĂŒsseln buntes Wasser vorbereite und ihr damit den Schnee bunt macht?â
âJaaaa!â rufen beide Kinder gleichzeitig
Mama stellt 4 SchĂŒsseln mit Wasser auf ein weiĂes Tablett. Dann fĂ€rbt sie mit Lebensmittelfarbe das Wasser ein. Blau, Rot, GrĂŒn, Gelb. Dazu legt sie noch ein paar Spritzen und zwei SprĂŒhflaschen dazu. Die SprĂŒhflaschen befĂŒllt sie mit orangem, grĂŒnen und lila Wasser.
Nach dem FrĂŒhstĂŒck ziehen sich beide Kinder ihre SchianzĂŒge und ihre Schuhe an und stapfen wieder hinaus in den Schnee. Anna nimmt das Tablett mit dem bunten Wasser mit.
Felix beginnt gleich, mit den Spritzen den Schnee einzufÀrben. In jeder Ecke des Gartens will er bunte Sterne und Flecken hinterlassen.
Und Anna? Anna malt Herzen in allen Farben in den Schnee. „Weil ich den Schnee so liebe,“ sagt sie.
„Was? Du erzĂ€hlst einfach so eine Geschichte? Ohne dir vorher ĂŒberlegt zu haben, worum es gehen soll?“
Ja, so mache ich das. Jeden Tag erzÀhlen wir im Montessoriverein Storchennest unseren Kindergartenkindern eine Schlussgeschichte. Dazu braucht es weder eine spezielle Ausbildung, noch einen besonders kreativen Geist. Es ist ganz einfach, eine Geschichte frei zu erzÀhlen, wenn du deine Zuhörerinnen um Hilfe bittest und ihnen genau zuhörst. Denn die Ideen kommen meist von den Kindern selbst.
Diese fĂŒnf Schritte helfen dir dabei, einfach einmal zu starten und deine Zuhörerinnen an das MiterzĂ€hlen zu gewöhnen.
1. WĂ€hle einen Ideenbooster
Um eine Idee fĂŒr eine kurze Geschichte zu bekommen, kannst du dir Helferlein zulegen. Das kann ein Wimmelbild sein oder Symbole, die du mit deinen Kindern auf KĂ€rtchen oder Steine zeichnest.
Zieht nun so viele KĂ€rtchen oder Steine, wie ihr wollt (nicht mehr als fĂŒnf! – nachziehen könnt ihr immer noch!) und guckt euch die Symbole genau an.
Wenn du gerade keine Helferlein zur Hand hast, kannst du natĂŒrlich auch deine ZuhörerInnen auch um Ideen bitten. Frag sie einfach, wie die Geschichte heiĂen soll!
Vielleicht erzĂ€hlen dir jetzt schon deine Kinder, was ihnen zu den verschiedenen Symbolen einfĂ€llt. Oder sie erzĂ€hlen dir gleich, was sie damit schon einmal erlebt haben. Lass jede einzelne Zuhörerin erzĂ€hlen, was er zu erzĂ€hlen hat und höre einfach gut zu. Das Ziel eures Zusammenseins muss nicht unbedingt eine perfekt erzĂ€hlte Geschichte von dir sein đ Es geht vielmehr um ein gegenseitiges Zuhören und aufmerksames Zusammensein. QualityTime fĂŒr Jung und Alt.
2. Such dir eine Hauptfigur
WĂ€hrend vielleicht deine Kinder noch von ihren Erlebnissen erzĂ€hlen, kannst du schon eine Hauptfigur wĂ€hlen. Wer könnte Ăhnliches erlebt haben, wie dieses Kind? Die Hauptfigur kann ein Tier sein – oder mehrere. Oder ein Onkel, ein Opa, eine Tante aus Amerika oder das Nachbarskind. Erfinde eine Figur, die in die Welt deines Kindes passt. Diese Hauptfigur benötigt einen Namen. Kinder lieben lustige Namen, lass deiner KreativitĂ€t einfach freien Lauf. Wenn dir keiner einfĂ€llt, frag einfach deine Zuhörerinnen. Am besten beginnst du deine Geschichte damit, deine Hauptfigur zu beschreiben. Haarfarbe, Alter, Hobbys, vielleicht, woher sie ihren Namen hat,…
Welche Eigenschaften hat deine Hauptfigur? Ist es vielleicht das Schwein Rosa, das eigentlich gelb ist? Oder die schusselige Tante Helga, die stÀndig etwas vergisst oder verkehrt herum macht?
Die Hauptfigur(en) in deiner Geschichte haben entweder ein Problem, das gelöst werden muss. Oder sie erleben etwas Unvorhergesehenes, AuĂergewöhnliches, das spezielle Handlungen nach sich zieht. FĂŒr Kinder unter drei Jahren braucht es weder ein Problem, noch ein spezielles Abenteuer. FĂŒr so junge Kinder reicht es aus, etwas nachzuerzĂ€hlen, was sie vielleicht selbst in jĂŒngster Zeit erlebt haben.
3. Beschreibe die Umgebung
Beschreibe nun, wo deine Hauptfigur lebt. Wie sieht es dort aus und wer lebt noch dort? Ist es kalt oder warm? Ist es eine Insel oder der KĂŒhlschrank? WeiĂt du, es gibt sooo viele lustige Orte, wo man sein kann! Schau dir auch noch einmal die Symbole an: Könnte es sein, dass deine Hauptfigur(en) im Waschbecken wohnen? Oder in einem Baum? Im Sofa? Tja, glaub mir, das erhöht die Möglichkeiten, dass dir JETZT die beste Geschichte fĂŒr deine Figur(en) in den Sinn kommt. Und wenn nicht? Dann frag wie immer deine Zuhörerinnen: „Was glaubt ihr, wie es sich in einem Sofa lebt?“
4. Beschreibe einen Prozess
Bleiben wir beim Sofa. Egal, wo du lebst, du musst etwas zu essen und zu trinken besorgen, du brauchst vielleicht Licht und auĂerdem auch mal frische Luft. Vielleicht bist du auch neugierig, was sich auĂerhalb deiner Polsterwelt befindet. Jetzt ist es einfach, den Prozess des Essenholens zu beschreiben, oder? Hast du als Hauptfigur ein menschliches Wesen gewĂ€hlt, dann kannst du es zum Beispiel fĂŒr das Leben im Sofa schrumpfen lassen. Ganz einfach. Oder – noch eine Idee: deine Hauptfigur fragt sich, warum sie im Sofa stĂ€ndig Essensreste findet. Dann kannst du erzĂ€hlen, wie das jeden Tag aufs Neue aussieht. Wie fĂŒhlt sich deine Hauptfigur und welche Lösung braucht es? Ich bin sicher, spĂ€testens JETZT helfen dir deine Zuhörerinnen auf die SprĂŒnge!
5. Lösungsfindung und Schluss
Du kannst ganz einfache Lösungen fĂŒr das Geschichtenende finden. Ein Zauber wirkt ĂŒbrigens immer. Im Falle unserer Sofageschichte gĂ€be es mehrere Ideen. Die Menschen könnten wieder gröĂer werden oder die kleinen Wesen kennenlernen, die im Sofa wohnen. Und dann? Worauf einigen sie sich, wenn sie friedlich zusammenwohnen wollen?
Wenn du Ă€ltere Zuhörerinnen hast und merkst, dass sie noch mehr hören wollen, kannst du die erste Lösung als unbrauchbar definieren. Oder hat die vermeintliche Lösung etwa noch mehr angestellt und das Problem ist jetzt noch gröĂer?
Wenn du das GefĂŒhl hast, deine Zuhörerinnen werden ungeduldig, komme zu einem schnellen, simplen Schluss. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeitsspanne deiner Kinder zu beachten und nicht ĂŒberzustrapazieren. Wenn die Geschichte noch gar nicht fertig ist, du aber schon bemerkst, dass keiner mehr zuhört, kannst du die Geschichte beenden, indem du einen zweiten Teil zu einem ausgemachten Termin ankĂŒndigst.
In unserem Storchennest Kindergarten wird leidenschaftlich gebacken. Da steht so ein alter Minibackofen, in dem die Kinder selbststĂ€ndig Kuchen oder Kekse backen, manchmal gibt es ĂŒberbackenes Brot oder gebackenes GemĂŒse. Die Zeit des ersten Coronalockdowns habe ich dazu genutzt, die vorhandenen riesigen Backhandschuhe fĂŒr Erwachsene gegen Kleinere auszutauschen. Dazu habe ich ein Freebie von shesmile.de gefunden. Da mir diese Spielhandschuhe allerdings fĂŒr den echten Gebrauch zu klein waren, habe ich das Schnittmuster etwas verĂ€ndert und vergröĂert.
Ich habe das Thermolam und den AuĂenhandschuh mit schrĂ€gen NĂ€hten versteppt, weil das einfach gut zum Stoff passt und ich das auch gerne mache đ Genauso gut kannst du ein anderes Muster wĂ€hlen! Damit ich die Reihen auch gut nĂ€hen kann, habe ich sie vorher mit einem Stift markiert, den man anschlieĂend wieder wegbĂŒgeln kann (ich nehmÂŽ dafĂŒr einen frixion von pilot).
Die SteppnÀhte habe ich vorgezeichnet
Nachdem beide Aussenstoffe mit dem Thermolam gut vernĂ€ht habe, habe ich die beiden Teile rechts auf rechts aneinandergenĂ€ht. Ich habe auch eine Schlaufe eingenĂ€ht, damit ich den Handschuh spĂ€ter aufhĂ€ngen kann. Auf dem Foto siehst du, dass ich es verabsĂ€umt habe, ĂŒberschĂŒssige Vlies-und Stoffteile abzuschneiden. Naja, Genauigkeit ist nicht so mein Ding, aber wenn du alles ganz gerade haben möchtest, wĂŒrde ich sagen, lieber noch mal zuschneiden und die beiden Teile gröĂentechnisch abgleichen đ
So werden beide Aussenteile zusammengenÀht
Danach ist der Innenhandschuh dran. Ab jetzt kannst du auf 2 verschiedene Arten weitermachen. Ich stelle dir hier beide Möglichkeiten vor, die auch ich ausprobiert habe.
1) Ohne Wendeöffnung, mit SchrÀgband:
Dabei werden die beiden Innenstoffe komplett aneinander genĂ€ht. Da das Innenteil etwas kleiner sein sollte als das Aussenteil, kannst du ruhig groĂzĂŒgig rundherum nĂ€hen. Ich habe den Innenhandschuh spĂ€ter auch nochmal verkleinert.
Der Innenhandschuh wird komplett zugenÀht
Den Innenhandschuh wird nun in den Aussenhandschuh gesteckt. Die Nahtzugabe habe ich weggeschnitten, damit sie nicht stört, wenn ich die beiden Teile ineinanderstecke. AnschlieĂend habe ich das SchrĂ€gband am unteren Teil des Handschuhs mit Stecknadeln fixiert. NatĂŒrlich kann man dafĂŒr auch Stoffkleber nehmen.
Ich habe das SchrÀgband mit Nadeln fixiert
Danach noch mit dem passenden NĂ€hgarn eine Rundumnaht, und fertig ist das gute StĂŒck! Am Foto sieht man noch die lila Markierungen fĂŒr die SteppnĂ€hte. Die werden einfach rausgebĂŒgelt!
Backhandschuh fĂŒr Kinder mit SchrĂ€gbandabschluss
2) mit Wendeöffnung
Wenn du so gar nicht mit SchrĂ€gbĂ€ndern kannst oder du gerade keines zu Hause hast: kein Problem, dafĂŒr gibt es die Wendevariante. Nachdem ich beide Varianten ausprobiert habe, kann ich sagen, dass ich die Wendevariante weit aufwĂ€ndiger und komplizierter finde!
DafĂŒr wird das Innenteil des Handschuhs nicht ganz zusammengenĂ€ht, sondern eine Ăffnung von ca. 7-10 Zentimetern gelassen. Die sollte nicht zu klein geraten, da sonst der dicke Handschuh nicht durchgeht. Vor und nach der Ăffnung vernĂ€he ich immer doppelt vor und zurĂŒck, damit die Naht beim Wenden nicht reiĂt.
Hier werden 10 cm frei gelassen
Jetzt wird der Innenhandschuh umgedreht und rechts auf rechts in den Aussenhandschuh gesteckt. Die Unterseite wird nun einmal rundherum geschlossen.
An der Unterseite einmal rundherum nÀhen
Wenn das geschehen ist, wird gewendet. DafĂŒr holst du die Innenseite des Handschuhs heraus und steckst einmal das AuĂenteil durch die Wendeöffnung.
Diese Ăffnung habe ich ganz unkompliziert mit der Maschine geschlossen. NatĂŒrlich gibt es auch die feinere Variante des hĂ€ndischen Matratzenstichs, aber ganz ehrlich, diese Ăffnung wird nie jemand zu Gesicht bekommen. Und so sieht mein fertiger Handschuh nach der Wendemethode aus.
Backhandschuh fĂŒr Kinder
TatsĂ€chlich gefĂ€llt mir das Ergebnis mit dem SchrĂ€gband viel besser und es ist auch einfacher zu nĂ€hen. Wie gesagt, bin ich keine Genauigkeitsfee, das könnt ihr wohl gut erkennen am obrigen Foto đ
Den Zweck erfĂŒllen die Handschuhe auf jeden Fall, mittlerweile werden fleiĂig Weihnachtskekse im Kindergarten gebacken. Und es ist ein weiterer Schritt in Richtung SelbststĂ€ndigkeit, wenn man seine Kekse ganz alleine aus dem Backofen holen kann!
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