1) Im Pikler-SpielRaum genießt du Zeit für dich und dein Kind
Im Pikler-SpielRaum kannst du deinem Kind deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Kein Geschirrspüler, der ausgeräumt werden will, kein Wäschehaufen, der dich ablenkt. In der Piklergruppe bist du einfach da und schaust deinem Kind beim Erkunden zu. So lernst du nicht nur dein Kind besser kennen, seine Interessen und Entwicklungsschritte zu sehen, sondern auch, dich zurückzulehnen und einfach einmal gar nichts zu tun. Dass das oft schwierig ist, ist nur allzu verständlich. Denn die gesellschaftlichen Erwartungen gehen oft in eine entgegegesetzte Richtung.
Im Pikler-SpielRaum erfährst du, dass es nicht notwendig ist, deinem Kind ständig etwas zu zeigen, etwas beizubringen oder es zum Spielen zu animieren. Hier hast du die Möglichkeit zu sehen, was dein Kind von sich aus liebt zu tun, ohne dass Erwachsene ihm etwas vorschlagen.
2) Der Pikler-SpielRaum ermöglicht deinem Kind freie Aktivität in einer aufmerksamen Umgebung
Eine ruhige und angenehme Atmosphäre ermöglicht deinem Kind die Umgebung zu erkunden und die Welt zu entdecken. Dafür wird der Raum speziell auf die Entwicklungsbedürfnisse deines Babys vorbereitet. Liebevoll angeordnete Spielsachen und Alltagsgegenstände laden dazu ein, Neues zu entdecken und Bekanntes zu wiederholen und dadurch zu festigen. Die Lernumgebung im Pikler-SpielRaum richtet sich nach dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder.
Deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit erlaubt deinem Kind, aktiv zu werden. Ob es sich dabei frei im Raum bewegt oder in deiner Nähe bleibt, bleibt ihm selbst überlassen. Es gibt keinerlei Erwartungen an dein Kind, sodass es frei sein kann, seiner inneren Motivation und Stimme zu folgen.
auf das Podest krabbeln und wieder runterdurch den Tunnel krabbelnauf das Dreieck klettern
3) Im Pikler-SpielRaum macht dein Kind stressfrei erste soziale Erfahrungen
Konflikte sind im Pikler-SpielRaum aufgrund der geringen Kinderanzahl und der erhöhten Aufmerksamkeit der Erwachsenen ziemlich selten. Doch schon die ersten Begegnungen unter Babys und Kleinkindern können Stress verursachen. Babys interessieren sich leidenschaftlich für den Körper oder das Spielzeug Gleichaltriger. Solche Begegnungen begleite ich liebevoll mit Worten und Gesten. Meine verständnisvolle Begleitung sorgt dafür, dass Begegnungen unter Kindern vorwiegend stressfrei ablaufen. Denn im Pikler-SpielRaum gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich übersetze Gesten und Mimik der Kinder füreinander. Ich begleite die Kinder mit neutralen Worten und ermuntere sie dazu, bei Bedarf STOPP oder NEIN zu sagen oder mit Gesten ihre Grenzen aufzuzeigen, wenn ihnen das Sprechen noch schwer fällt.
Hier ist Platz für zwei!Wer darf auf die Rutsche?Diesen Ring will ich auch!
4) Im Pikler-SpielRaum festigst du die Bindung zu deinem Kind
Während die Kinder eine anregende Umgebung von sich aus erkunden, lernen Eltern, sich zurückzunehmen. Sie machen die Erfahrung, dass es nicht notwendig ist, ihre Kinder ständig zu motivieren oder zu bespaßen. Die Aufmerksamkeit der Erwachsenen beim Beobachten ist ausreichend, um für eine geborgene Atmosphäre zu sorgen. Diese erhöhte Aufmerksamkeit steigert dein Interesse an der Aktivität deines Kindes und ermöglicht dir eine prompte Reaktion auf sein Bindungsverhalten. Dein Kind wird dir ein Spielzeug bringen und es dir zeigen oder einen Blick zuwerfen, wenn es etwas Neues erlebt hat. Die Erfahrung, dass du ganz da bist und angemessen darauf reagierst, stärkt eure Bindung. Dein Kind fühlt sich gesehen, wichtig und ernst genommen.
5) Der Austausch mit gleichgesinnten Eltern macht dich sicherer im achtsamen Umgang mit deinem Kind
Wie oft hattest du schon das Gefühl, du wärst ganz alleine mit deinen Schwierigkeiten? Bist du nicht, denn allen Eltern geht es ähnlich. Es ergeben sich unzählige Fragen im Alltag mit einem Baby oder Kleinkind zu den Themen Essen, Schlafen, Weinen, Zahnen und natürlich noch viele mehr. Auch die ersten Konflikte mit deinem Kind haben Platz in den von mir moderierten Elternabenden. Hier kommt jeder zu Wort und kann über seine Ängste, Erfahrungen und Gefühle sprechen. Ich gebe Inputs und teile meine langjährigen Erfahrungen mit dir. Dabei achten wir immer auf die Bedürfnisse der Kinder, lassen aber auch deine nicht außer Acht. Jede Familie findet ihren Weg auf ihre Weise. In der Gruppe kannst du außerdem von den Prozessen der anderen Eltern profitieren.
Na, hast du jetzt Lust bekommen, meinen Pikler-SpielRaum zu besuchen? Schreib mir gerne!
Du möchtest mehr über den Pikler-SpielRaum in Kaisersdorf/Burgenland wissen? Nähere Infos über den Ablauf, die Spielumgebung und pädagogischen Hintergründe findest du hier:
Wenn es schneit und frischer Schnee im Garten liegt, wollen Kinder einfach raus. Der weiche Schnee lädt ein zum Toben und Kugeln. Das erste, was uns dabei einfällt sind die Erinnerungen aus unserer eigenen Kindheit. Vermutlich hast du auch schon unzählige Schneemänner gebaut und Schneeballschlachten gewonnen. Und natürlich bist du mit deinem Bob oder deinem Schlitten auch tausendmal den Sauseberg hinabgefahren. Vielleicht findest du hier noch mehr Ideen, die du im und mit Schnee machen kannst.
1) Barfuß gehen im Schnee
Wir laufen gerne barfuß im Schnee. Kneippen im Winter. Das Barfußlaufen im Schnee hat einen wunderbar gesunden Effekt. Es fördert die Durchblutung und stärkt die Abwehrkräfte. Die verbreitete Annahme, dass danach die Füße kalt bleiben, kann ich nicht bestätigen. Die Füße bleiben nach dem Schneetreten den ganzen Tag warm und danach fühlst du dich frisch und munter.
Kinder lieben diese Experimente. Sie fördern die sinnliche Wahrnehmung und unterstützen die Selbstwahrnehmung. Wann ist mir warm oder kalt?
Wer also mag, darf gerne eine Runde im Schnee laufen, bis die Füße rot sind. Spätestens, wenn die Füße vor Kälte schmerzen, steigen auch die Kinder wieder freiwillig in ihre warmen Socken und Schuhe. Also keine Sorge, sondern einfach mal ausprobieren!
2) Malen im Schnee
Sobald auf einem Auto oder dem Terrassentisch eine Schneeschicht liegt, wird darauf gemalt. Da entstehen schnell kleine Männchen oder Herzchen im Schnee. Das Malen im Schnee ist schon für sehr kleine Kinder geeignet. Dafür braucht es gar nicht viel und alles, was dabei herauskommt ist lustig und schön.
Du kannst aber auch mit bunten Farben direkt im Schnee malen. Die dazu benötigten Dinge sind schnell vorbereitet und befinden sich vermutlich auch in deinem Haushalt!
Das kannst du zum Malen im Schnee benutzen:
Lebensmittelfarbe
Eierfarbe
Wasserfarben
Fingerfarben
Spritzen
Sprühflaschen
Pinseln
Hier habe ich Lebensmittelfarbe in Schüsseln und Sprühfarben zur Verfügung gestelltSchneekunst mit der SprühflascheSchneekunst aus der Spritze
3) Bauen mit Schnee
Das kennst du bestimmt noch aus deiner Kindheit. Denn auch du hast bestimmt schon einmal einen Schneemann gebaut, oder? Der Schneemann ist natürlich ein super Highlight, aber was kannst du noch alles aus Schnee bauen?
Baut doch mal eine ganze Schneefamilie. Dann steht der Schneemann auch nicht so ganz alleine im Garten, sondern hat an seiner Seite noch eine coole Frau und jede Menge süße Kinder.
Ein Iglu bauen. Wenn der Schnee schon ein bisschen älter ist, kannst du damit ein wunderbares Iglu bauen. Such dir dafür eine Box, in der du den Schnee zu Blöcken formen kannst. Eine schöne Bauanleitung findest du hier.
Mit Sandkübeln und Förmchen können Kinder nicht nur Schneekuchen backen, sondern auch verschiedene Schneeskulpturen bauen.
Eine Schneeburg als Rückzugsort für eine Schneeballschlacht.
4) Spuren im Schnee
Begib dich mit deinem Kind auf Spurensuche im Schnee.
Tierspuren suchen: War das die Katze oder der Hund? Vielleicht findet ihr sogar Spuren im Wald, die ihr noch nie gesehen habt?
Spuren selbst hinterlassen: Könnt ihr die Spuren der Tiere nachmachen? Daraus kann auch ein Ratespiel entstehen. Wessen Schuhe waren das?
Fahrzeugspuren erraten: Traktoren hinterlassen andere Spuren wie Autos. Und Fahrradspuren sind schmaler als Motorradspuren.
In den Spuren des anderen wandern: Kinder können in die Spuren ihrer Eltern steigen und umgekehrt. Kannst du so große Schritte machen wie Papa?
Viel Spaß!
Hier geht´s zu den dazu passenden Wintergeschichten:
Im freien Spiel lernt das Kind sich und die Welt kennen. Damit sich ein Kind alleine zufrieden beschäftigen kann, braucht es einige Voraussetzungen. Eine davon ist eine geeignete vorbereitete Umgebung, die sich an die Bedürfnisse des Kindes richtet und von den Erwachsenen gepflegt wird.
Kinder spielen am liebsten dort, wo sich auch die Erwachsenen aufhalten. Überlege, in welchem Wohnbereich DU dich am wohlsten fühlst und DU dich am öftesten aufhältst. Ist es das Wohnzimmer, dann richte deinem Kind dort einen Spielbereich ein. Ein wunderschön eingerichtetes Kinderzimmer wird meist nicht bespielt, wenn sich die Bezugspersonen nicht auch dort aufhalten.
Das Kinderzimmer kannst du als zusätzlichen Spielbereich einrichten. Überlege dir, welches Spiel für welchen Raum geeignet ist. Darf das Bobbycar im ganzen Haus herumfahren, oder magst du es lieber auf das Kinderzimmer beschränken? Darf im Kinderzimmer gemalt werden, oder magst du lieber, dass das im Wohnzimmer unter deiner Beaufsichtigung passiert?
2) Schaffe eine JA! Umgebung
Am besten schaffst du einen Spielbereich, in dem alles erlaubt ist und dein Kind ungestört spielen kann. Die Spielumgebung sollte Schutz bieten vor ungebetenen Eindringlingen (z.B. Haustieren) oder häufigen Grenzsetzungen. Er kann mit Möbeln abgegrenzt oder auch von einem Spielgitter umgeben sein. Das hat den Vorteil, dass du nicht ständig keppeln und dauernd aufpassen musst, dass etwas passiert.
Nur wenn dein Kind ungestört und gefahrlos experimentieren kann, kann es sich auch wirklich in sein Spiel vertiefen. Es wird positive Erfahrungen machen und sich immer wieder gerne mit sich selbst beschäftigen. Wird der Dreijährige immer wieder von dem Baby beim Spielen gestört (oder umgekehrt)? Dann richte ihm einen eigenen Bereich, in dem er ungestört, aber in deiner Nähe für sich selbst aktiv sein kann.
3) Passe den Spielbereich den Bedürfnissen deines Kindes an
Eine optimale Spielumgebung bleibt nie gleich, sondern verändert sich bestenfalls immer wieder. Beobachte, womit sich dein Kind gerade gerne beschäftigt und stimme den Spielbereich darauf ab. Du kannst die Spielsachen von Zeit zur Zeit unter die Lupe nehmen und aussortieren. Räume unbespielte Dinge bei Seite und tausche die Spielmaterialien immer wieder aus. Das erhält die Neugierde und beseitigt Langeweile.
Du kannst die Spielumgebung so ausstatten, dass von allem ein wenig bereit steht. Offenes Material, das dein Kind jederzeit alleine verwenden kann, steht in Augenhöhe deines Kindes bereit. Gibt es Spiele, die du deinem Kind lieber in deinem Beisein anbietest? Dann lagere sie lieber etwas erhöht oder in einem anderen Bereich.
Im 2. Lebensjahr wird gerne sortiert, gesammelt und gruppiert
4) Präsentiere die Spielsachen wie eine Haubenköchin
Eine einladend vorbereitete Umgebung teilt deinem Kind mit, dass es wichtig ist und dass du interessiert daran bist, dass es sich aktiv und befriedigend beschäftigen kann. Denn dort, wo es einladend ist, halten wir uns auch gerne länger auf. Das ist schon bei jungen Kindern so und ändert sich nicht, wenn wir erwachsen sind. Gleiche Dinge kannst du in Körbchen präsentieren und für dein Baby auf dem Boden bereitstellen. Oder versuche auch einmal, verschiedene Dinge interessant anzuordnen. Ein Tuch in einem O-Ball versteckt, kann ein lustiges Beschäftigungsangebot sein. Stecke ein Holztier in eine Dose oder lege die Püppchen in ein Körbchen und decke sie zu.
Verändere die Präsentationen je nach Lust und Laune. Stelle für dein Baby die Stapelbecher in einen Activity-Ring oder lege einen Ball in eine Holzschüssel. Ab dem 2. Lebensjahr wird es einfacher für dein Kind, sich selbst zu bedienen. Zu diesem Zeitpunkt können die Dinge einen festen Platz bekommen. Ein Regal in Augenhöhe deines Kindes, in dem das Material in Körben zur Entnahme zur Verfügung steht, lädt auch eher wieder dazu ein, es nach dem Gebrauch wegzuräumen.
Die O-Bälle habe ich mit Seidentüchern befüllt und in Igelringe gelegt
5) Weniger ist mehr
Achte darauf, dass das Spielangebot nicht zu groß ist. Ein überladener Spielbereich überfordert dein Kind. Denn wenn man keinen Überblick hat, fällt es schwer, sich für etwas zu entscheiden. Für dein Kind ist es also einfacher, aus wenigen Dingen etwas auszuwählen, womit es sich beschäftigen möchte. Qualität ist wichtiger als Quantität.
Die Kunst ist es, das Spielangebot vielfältig zu halten, aber dennoch nicht zu überladen. Du hast 3 verschiedene Arten von Bausteinen? Kein Problem, dann tausche sie doch regelmäßig aus oder stelle die einen im Wohnzimmer und die anderen im Kinderzimmer zur Verfügung!
Welches Material ich anbiete, hängt von den Interessen und dem Alter der jeweiligen Kinder ab
6) Achte auf ausreichend Platz für Bewegung
Bewegung gehört zum Spiel mit dazu. Von einem Kleinkind ist nicht zu erwarten, dass es sich stundenlang in seinem Spielbereich ruhig beschäftigt. Zum Spielen gehört Toben, Laufen, Klettern und Purzeln einfach dazu. Auch, wenn das erst einmal nach Spielplatz klingt, kannst du zu Hause auch Raum für Bewegung schaffen. Ein Stuhl kann zum Kriechtunnel werden oder ein paar Pölster zum Trampolin.
Sowohl das Spielmaterial, als auch das Bewegungsangebot sollte sich immer an den nächsten Entwicklungsschritt richten. Ein Baby, das versucht, sich auf den Bauch zu drehen, braucht ausreichend Platz, damit seine ersten Drehversuche nicht scheitern. Dein Kleinkind wird sich beim Spielen wahrscheinlich nicht auf einen kleinen Bereich beschränken. Es trägt gerne Dinge von A nach B und verteilt die Sachen im ganzen Wohnbereich. Umso wichtiger ist es, klar zu kommunizieren, wo der Spielbereich beginnt und wo er wieder endet.
7) Halte Ordnung
Immer wieder mal zwischendurch aufzuräumen ist meines Erachtens nicht notwendig. Aber nach jeder Spielphase darf es eine kurze Aufräumphase geben, in der das Spielzeug wieder dorthin verschwindet, wo es hingehört. Das Aufräumen wird dein Kind ganz von alleine lernen, wenn du es ihm täglich vorlebst. Achte darauf, rechtzeitig mit dem Aufräumen zu beginnen, denn müden Kindern fehlt die Geduld, um noch aufmerksam dabei zu sein. Nimm dir vor, den Spielbereich täglich einmal neu zu sortieren. Das hilft deinem Kind dabei, sich am nächsten Tag schnell wieder in sein Spiel zu vertiefen!
Die Beobachtungen und Erkenntnisse Emmi Piklers haben in den letzten Jahren in vielen Krippeneinrichtungen Einzug gehalten hat. In Form von Pikler®-SpielRäumen wird Piklers Haltung dem Kind gegenüber von langjährig ausgebildeten PädagogInnen in Familien getragen. Das Interesse an dem pädagogischen Ansatz ist erst in den letzten 30 Jahren stark gestiegen, obwohl Pikler selbst bereits vor dem ersten Weltkrieg ihre ersten Erkenntnisse und Beobachtungen dokumentierte.
Die Pikler-Pädagogik ist keine bestimmte Methode oder Vorgehensweise. Vielmehr lehrt sie uns, eine Haltung einzunehmen, mit der wir das Kind als autonomen und kooperativen Partner wahrnehmen und uns gleichzeitig unserer Führungsverantwortung bewusst sind. Diese Haltung setzt das Wissen um die kindliche Entwicklung und deren Bedürfnisse voraus.
„Wir wollen keine Richtung vorgeben, sondern einen anderen Blick auf das Kind zeigen. Es geht darum, was es bedeutet, respektvoll mit dem Kind umzugehen, ihm Raum für seine Selbstständigkeit zu geben.(…) Und gleichzeitig wird es in die Ordnung und die Regeln seiner Umgebung eingeführt.(…) Der Erwachsene muss das Kind in seinem eigenen Rhythmus, mit seinen Initiativen respektieren und begleiten und in gleicher Weise dafür sorgen, dass es sich in die Gemeinschaft einfügen kann.
(Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)
Die Grundpfeiler der Pikler-Pädagogik
1) Beziehungsvolle Pflege
Die täglich oftmals wiederkehrenden Situationen wie Wickeln, Füttern, Aus-und Anziehen oder Baden werden zum Beziehungsangebot. In der Pflege wird dem Säugling/Kleinkind Geborgenheit und Zutrauen vermittelt, indem der Erwachsene langsam handelt, seine Tätigkeiten ankündigt und dem Kind die Möglichkeit zur Kooperation, zum Mitmachen gibt. Das Kind erlebt seine soziale Kompetenz und eine sichere Bindung zum Erwachsenen. Dadurch entsteht emotionale Sicherheit, die als Grundlage für selbstständige Erkundungen und Tätigkeiten gilt.
„Behandeln wir Kinder nie mechanisch. Behandeln wir es nie wie einen leblosen Gegenstand, wie klein es auch sein mag. Nehmen wir Rücksicht!“ Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)
2) Freie Bewegungsentwicklung
Jedes gesunde Kind besitzt von Natur aus die Fähigkeit, seine motorischen Fertigkeiten selbst zu entwickeln. Um vom Liegen ins Stehen und letztlich zum Gehen zu kommen, braucht es keine Animation oder ein Training, jedoch eine dem Entwicklungsalter des Kindes angepasste vorbereitete Umgebung. Der Erwachsene stellt sicheres und anregendes Material zur Entfaltung bereit und begegnet dem Kind mit Vertrauen in seine Fähigkeiten und echtem Interesse an seinem Tun.
„Der Säugling lernt im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen.“ Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)
3) Freies Spiel
Von Geburt an ist der Säugling interessiert an sich und seiner Umwelt. Die freie Aktivität ermöglicht eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit den äußeren Gegebenheiten. Das Kind entscheidet, womit und wie lange es sich beschäftigen möchte, denn die Art und Weise dieser Beschäftigung hängt vom jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes ab. Damit ein Kind selbstständig aktiv sein kann, benötigt es einen sicheren, ruhigen Ort, geeignetes Spielmaterial und die Bereitschaft des begleitenden Erwachsenen, einen sicheren Hafen zu bieten und Anteil an seinen Erfahrungen zu zeigen.
„Er lernt sich selbstständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt die Freude und die Zufriedenheit kennen, die der Erfolg – das Resultat seiner geduldigen, selbstständigen Ausdauer für ihn bedeutet.“ Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)
Beobachtung und Reflexion statt Dogmatismus
In der Pikler-Arbeit geht es nicht darum, zwischen gut und schlecht oder falsch und richtig zu entscheiden. Die pädagogische Arbeit beinhaltet Selbstreflexion und Situationsanalysen, sowie Anregungen zur vorbereiteten Umgebung und den Transport entwicklungspsychologischer Gegebenheiten. Ziel der Pikler-Pädagogik ist es, das Kind und seine Bedürfnisse zu verstehen und darauf liebevoll auf Augenhöhe zu reagieren.
„Aber nicht alles ist vorgeschrieben. In unseren Krippengruppen wird in vielem unterschiedlich gehandelt. Wir besprechen aber die Situationen und Abläufe, dann beobachten und kontrollieren wir die Umsetzung und tauschen wieder unsere Beobachtungen aus. Das ist eine fortwährende kreative Arbeit.“
Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)
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