Die Schneeflockenreise

15 Jan, 2021

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Hallo, hier schreibt Daniela.

Ich unterstütze dich dabei, eine respektvolle und authentische Beziehung zu Kindern zu leben, ohne dabei deine eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Auf meinem Blog findest du Infos zur Pikler-Pädagogik, Tipps rund um das Leben mit Kindern, sowie Spielideen und Geschichten. Mach es dir einfach, lehn dich zurück und genieße.

Es war einmal ein kleiner Wassertropfen, der gemeinsam mit vielen anderen Tropfen in einer Wolke lebte. Sein Leben war sehr ruhig, manchmal sogar richtig langweilig. Und eng war es, weil sie so viele waren. Manchmal stießen sie aneinander. Aber das machte ihm nichts aus. Im Gegenteil, er fand das sogar lustig.

Eines Tages aber bemerkte er eine große Unruhe bei seinen Freunden. Sie wirkten alle ein bisschen nervös und so fragte er sie, was denn los sei. „Merkst du es denn nicht? Wir fallen schon schneller, jetzt geht es gleich los!“ „Was geht los?“ fragte er in die Runde. „Na die Reise auf die Erde!“ antwortete darauf ein sehr großer Wassertropfen.

Und tatsächlich konnte er es jetzt auch selbst spüren. Er spürte, dass er nach unten gezogen wurde. Als er nach unten sah, konnte er nicht viel erblicken. Zu viele Wassertropfen versperrten ihm die Sicht. Aber sie wurden immer schneller, immer schneller! Und nun, je näher er kam, desto mehr konnte er erkennen: Er sah einen Wald, ein paar sanfte Hügel und weiter weg konnte eine Ansammlung von Häusern erkennen.

Immer näher kamen die Bäume des Waldes, so schnell fiel er nach unten. Doch plötzlich passierte etwas: Seine schnelle Fahrt wurde von einer Sekunde auf die andere gebremst und statt hinunter zu fallen, wirbelte er nun durch die Luft. Er machte einen Salto und drehte sich fünfmal im Kreis. Ein Windstoß hob ihn hoch und ließ ihn gleich darauf wieder runterpurzeln. Wieder drehte er sich einige Male im Kreis, machte noch drei Purzelbäume und kam dann endlich etwas zur Ruhe. Vor lauter Schreck sah er erstmal nach unten. Der Wald war nun viel weiter weg als vorhin! „Sowas ist mir ja noch nie passiert“- wunderte sich der Tropfen ganz leise.

Nun wanderte sein Blick einmal rundherum. Und was sah er da? Er traute seinen Augen kaum! „Oh, wie schön!“ rief er. Rund um ihn herum tanzten die schönsten Schneeflocken, die die Welt jemals gesehen hatte!

„Ja, nicht wahr?“ Eine sehr große anmutige Flocke kam auf ihn zu, lächelte ihn an und sagte: „Sieh dich an, du bist wie wir!“

Da schaute der Wassertropfen an sich herunter und staunte: tatsächlich hatte er sechs Zacken bekommen! Sechs Zacken, deren Enden wieder verschieden lange Zacken hatten. „Du bist viel größer als ich“ sagte er zu seiner Freundin. „Ja, und du hast längere Zacken als ich! Wir sehen alle anders aus!“  Er sah sich noch einmal um und entdeckte tausende Schneeflocken, die alle gleich aussahen und doch irgendwie anders waren. Manche sahen aus wie Blumen, manche wie Sterne und wieder andere wie Blütenblätter.

„Wir sind alle einzigartig, wie die Menschen mit ihren Kindern da unten. Und denen werden wir jetzt eine sehr große Freude machen!“ Die große Schneeflocke kicherte, drehte sich einmal im Kreis und tanzte davon.

Der Wind trug die kleine Schneeflocke weit, weit weg, ließ sie über die Hügel und Täler schweben und wirbelte sie in der Luft herum. Mit der Zeit lernte sie, mit dem Wind zu tanzen, übte mit seiner Hilfe Saltos und Purzelbäume und wenn sie müde wurde, ruhte sie sich aus und ließ sich von ihm tragen.

Schön langsam kamen die Bäume wieder näher. Die Schneeflocken legten sich eine nach der anderen auf die Bäume. Der Wald wechselte seine Farbe von grün auf weiß. Die kleine Schneeflocke konnte schon die Baumwipfel erkennen und freute sich bereits aufs Landen.

Plötzlich stieß sie jemand an. Und weil sie das immer schon lustig fand, musste sie lachen. „Entschuldigung!“ sagte die andere Flocke. „Macht doch nichts, komm, wir machen das nochmal!“

Und so wirbelten sie gemeinsam durch die Luft, hüpften auf und ab, stießen aneinander, und lachten. Und als sie müde wurden, reichten sie einander die Zacken und landeten gemeinsam unter einer großen Tanne. Da kamen ein paar Kinder, schnappten sich den Schnee und machten daraus riesige Schneebälle. Und so kam es, dass unsere Schneeflocke direkt im Gesicht eines kleinen Jungen landete. Als er in den Schnee fiel, musste er so laut lachen, dass er sich den Bauch halten musste. Er wischte mit seiner kleinen Hand den Schnee auf seiner Wange weg. Dort schmolz die Schneeflocke und landete als Wassertropfen wieder auf der Erde.

2 Kommentare

  1. Anonymous

    Liebe Daniela!!
    Sophie hat mit offenem Mund der Geschichte gelauscht und wollte sie gleich ein zweites mal hören!!Jeden Tag fragt sie mich,ob es schon wieder eine neue Geschichte von Daniela gibt!:) Wir erwarten sie schon mit großer Vorfreude!!!:) Lisa und Sophie

    Antworten
    • Daniela

      Schön, das zu lesen 🙂
      Die neue Geschichte kommt wieder mit dem Newsletter – Anfang Februar!
      Habt eine schöne Zeit, liebe Lisa!

      Antworten

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