Der SpielRaum und Corona – warum online keine Alternative ist

15 Mai, 2020

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Vor ein paar Tagen habe ich ein ernstes Video von Helge Schneider über Facebook verfolgt. Darin sagt er: „Ich trete nicht auf vor Autos, ich trete nicht auf vor Menschen, die anderthalb Meter auseinandersitzen müssen und Mund-Nasen-Schutz tragen. Ich trete auch nicht auf im Internet in einem streaming…gestreamten programm…in einem streaming dingsda bumsda.“

Ha, und genau in diesem Zitat sehe ich meine Haltung so klar, dass ich heute dazu Stellung nehmen möchte.

Online-Business?

In den ersten Wochen des Lockdowns hatte ich Sorge, ein bisschen „vergessen“ zu werden. Da waren Existenzängste, gemischt mit Verlustängsten. Vielleicht spürte ich da ja schon, dass sich doch mehr verändern wird. Als wir alle noch glaubten, dass das Leben nach Ostern ganz normal weitergehen würde, habe ich versucht, online zu sein. Hab auf Instagram gepostet und mich dafür sehr angestrengt. Hatte das Gefühl, ich müsste noch weiter online businessen, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden. Jeden Tag habe ich mein Profil erneuert, die Plattform erkundet und Ausschau nach potenziellen Followern gehalten. Doch je länger der Lockdown anhielt, desto geringer wurde die online-Wichtigkeit – bis ich ganz damit aufgehört habe.

Statt zu posten, hab ich mich eingeigelt in meinem kuscheligen Haus, in meinem Sonnengarten, mit meiner Wohlfühlfamilie. Ich hab bemerkt, wie sehr mich das Werbung machen, das Online-Sein gestresst hat und hab es ausgemacht. Mein Instagram Profil gibt es immernoch, aber ich habe beschlossen, nur dann etwas posten, wenn es mir Spaß macht, ohne Druck, ohne Hintergedanken, ohne Werbungsabsicht.

Ich habe tatsächlich auch darüber nachgedacht, wie SpielRaum oder meine grundsätzliche Tätigkeit online gehen könnte. Ich habe mir Podcasts von gescheiten Menschen angehört, online-Vorträge verfolgt, mit dem Gedanken, das auch machen zu können. Oder sogar You-Tube Videos? Ideen hätte ich genug…

Aber – NEIN! Das Online-Business bekommt von mir eine klare Absage! Ich würde mich verbiegen, nicht ich selbst sein. Ich werde nicht in irgendwelchen Vorträgen 08/15 Lösungen präsentieren, die anderen schon geholfen haben. Jeder Ratschlag ist wie ein Schlag ins Gesicht. Jede Methode kann zu einem Dogma werden. Der Preis dafür ist der Verlust von Authentizität und Kreativität.

Was ich kann und was ich bin ist anders. Ich möchte mir weiterhin die Erzählungen jeder einzelnen Mama/jedes einzelnen Papas anhören, gemeinsam Situationen reflektieren, hinschauen, Bedürfnisse erkennen, Lösungen ganz individuell erarbeiten. Was ist dein Ziel und welche Schritte dorthin kannst du dir vorstellen? Denn das weiß man doch nur selbst. Und fein ist es, wenn es da jemanden gibt, der einem hilft herauszufinden, wohin man selbst gerne möchte und dafür Tools bereitstellt, Erfahrung weitergibt, Wege eröffnet.

Individuelle Begleitung braucht Präsenz und ein direktes persönliches Miteinander. Dass solche Gespräche online stattfinden können, habe ich bereits erfahren. Es gab GesprächsRäume über Zoom mit maximal 4 TeilnehmerInnen. Das war sehr inspirierend und scheint mir durchaus eine Alternative zu sein. Gerne stehe ich euch für Einzelgespräche sowie Gruppengespräche via Online-Tools weiterhin zur Verfügung.

Ist der SpielRaum nun Geschichte?

Im Moment gelten diverse Regelungen, nach denen SpielRaum laut WKO als Veranstaltung gilt. 10m2 pro Person. Ein Meter Abstand, Mund-Nasen-Schutz. Unrealistisch, denn das wären dann bei 3 Kindern und mir als Begleitung 70 m2. Auf meinen 35 m2 wären das 1 Kind plus Elternteil und meine Wenigkeit. Ausserdem weigere ich mich halb maskiert mit Babys und Kleinkindern zu kommunizieren. Mich persönlich stört ja die Maske nicht besonders. Okay, das Atmen fällt schwer und auf längere Zeit ist es mehr als unangenehm, aber so grundsätzlich finde ich es sogar sehr interessant, mit Menschen zu kommunzieren, die so bedeckt sind. Man muss der Person dann tatsächlich in die Augen sehen, um ihre Mimik lesen zu können. Ich bin davon überzeugt, dass viele Erwachsene Schwierigkeiten damit haben. Unsere Mimik ist eine internationale Sprache, die über alle Grenzen hinweg verstanden wird. Wenn wir sie nicht erkennen können, wie sollen wir uns dann verhalten? Herbert Renz-Polster schreibt in seinem Blogartikel „Corona – die Maskenpflicht und dein Säugling“

Kleine Kinder brauchen die Signale Deines Gesichts aber auch um ihr Verhalten zu steuern. Sie wollen in ihrem Handeln „begleitet“ sein und sind dafür auf Rückmeldungen angewiesen. Etwa durch das Signal: „Nur zu, Du schaffst das!!“ Oder: „Ja, Du machst das prima!“ Oder auch: „Ja, ich verstehe Dich, Du willst jetzt nicht mit mir herumalbern, sondern in Ruhe kacken.“ Ein großer Teil dieses Austauschs läuft über das Gesicht.

Somit gilt für mich weiterhin: Abwarten! Wir werden sehen, wann und wie es weitergehen wird. Bleibt dran, es lohnt sich sicher!

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